Die Jahresfeste...

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von Ulla Schmid-Scholz: Die Jahresfeste, symbolisiert im acht-speichigen Rad, wie sie hier ganz kurz vorgestellt und wie sie mittlerweile an vielen Orten in Deutschland und anderswo gefeiert werden, sind in dieser Form aus England zu uns gekommen, wo die keltischen Briten und die germanischen Angel-Sachsen zusammenleben. Es sind zwei Zyklen mit je vier Festen.


Ein Kreis, der sich an den Sonnenzyklen orientiert (germanisch): Sonnenhöchststand, Sonnentiefststand und die Tagundnachtgleichen im Herbst und Frühjahr,
Ein agrarischer Zyklus (keltisch): Sommeranfang, Sommerende, Höhe-punkt des Sommers, Höhepunkt des Winters.

Samhain (Halloween), die Nacht zum 1.11.

Sommerende
Das dunkle Gegenstück zu Beltane (Walpurgis), bedeutet wörtlich übersetzt: Sommerende, für die Kelten auch der Beginn des neuen Jahres. Das Leben zieht sich zurück. Gedenken und Beschenken der Ahninnen. An der Schnittstelle von Sommer und Winter wird die Realität dünn, die Tore zur Anderswelt stehen weit offen, die Geister reiten.


Wintersonnenwende oder Jul, 22./23.12.

Sonnentiefststand
Jul, nordisch = Rad, gleichbedeutend mit dem Rad des Lebens (Adventskranz), das durch seine Drehung die Rückkehr des Lichtes versinnbildlicht. In der längsten Nacht des Jahres wird der Sonnengott neu geboren. Austausch von Geschenken aus Freude. Der immergrüne Baum als Symbol des Lebens und der Hoffnung.


Imbolc, die Nacht zum 1. Februar

Höhepunkt des Winters
bedeutet wörtlich übersetzt: Im Bauch, das Leben hat sich in den Bauch von Mutter Erde zurückgezogen, draußen toben die Winterstürme. Aber dennoch ist das Leben schon wieder spürbar, es wartet auf sein Erwachen. Das Licht hat wieder zugenommen (Lichtmess). Es ist auch die Zeit der Reinigung.


Beltane, die Nacht zum 1. Mai

Sommeranfang
Das Feuer des Bel, der keltische Sommeranfang. Verbindung zu Diana, der Gebieterin der Tiere und die Schutzgöttin der freien Frauen (Hexen). Beltane ist das Fest der Fruchtbarkeit. Gott und Göttin vereinigen sich. Auch an Beltane ist das Tor zur Anderswelt weit offen. Symbolik: Das vorne phallisch zugespitzte Birkenreis, (aus dem später erst das Unterdrückungsinstrument des Besen wurde), Maibaum setzen, Maibowle, Feuerspringen.


Sommersonnenwende, 22./23. Juli

Sonnenhöchststand
Der längste Tag des Jahres, der Triumph des Lichts. Die Natur steht in der Kraft des Sommers. Es ist die Zeit der Bewusstheit. Aber die Tage werden ab jetzt kürzer. Das Rad dreht sich weiter. Die Germanen gedachten an diesem Tag Baldurs Tod (=Sonnengott).


Lughnasadh, die Nacht zum 1. August

Höhepunkt des Sommers
Das Fest der Kräuterweihe oder SchnitterInnenfest. Die im Mittsommer gesammelten Kräuter (Tee, Medizin, Bettstreu, Gewürze, Räucherung, Amulette, Zauber...), die für unser Leben unverzichtbar sind, werden im Ritual geweiht, die Kräutersträuße des Vorjahres verbrannt. Es ist auch das Fest der Kornmuhme. Das Getreide wird geerntet.


Mabon, 22./23. September

Herbst Tag- und Nachtgleiche (äquinox)
Das Fest des herbstlichen Jägers. Herbstanfang. Es ist in erster Linie ein Erntedankfest. Alle Früchte sind reif. Es wird gesammelt, geerntet, gelagert, eingekocht, gepresst..., der neue Wein kommt in die Fässer. Es ist Jung-frauzeit. Der Mensch erntet und genießt, was im Frühjahr gesät wurde, auch im übertragenen Sinne. Im Ritual wird selbst Gesammeltes und Geerntetes gesegnet.


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